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Gegen Morgen

Gott wartet auf den ersten Hahnenschrei, dann sammelt er alle Ängste, Alpträume und Schatten der vergangenen Nacht ein.

Er verweilt bei denen, die eine Umarmung nötig haben, spielt kurz mit einem Hundewelpen und füllt den Vögeln das Futterhaus.

Nebenbei wischt er sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Die Unvernunft und Unversöhnlichkeit seiner Geschöpfe betrübt ihn.

Um sich aufzumuntern springt er zehn Hampelmänner und pustet anschließend ein Loch in die Wolken, damit die Sonne hindurch scheint. Dort, wo sie mit einem Lächeln begrüßt wird, lädt er sich zum Frühstück ein. Ob es Tee oder Kaffee gibt, ist ihm egal. Aber auf guter Unterhaltung besteht er, manchmal auch ohne Worte.

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