Maria steht an der Bushaltestelle und sagt: „Ich stürze die Mächtigen vom Thron!“
Elisabeth sitzt hinter ihr und streicht über ihren gewölbten Bauch. „Ach“, seufzt sie, „und wie willst du das machen?“
Maria beobachtet die Bewegung ihrer Cousine, legt dann die Hand auf den eigenen noch flachen Bauch und sagt: „Ich werde meinen Sohn lehren, dass Liebe das Wichtigste im Leben ist. Und das Mächtigste. Und wenn er groß genug ist, um die Welt zu gestalten, dann wird er dafür sorgen, dass Liebe den Thron besteigt. Und nicht Macht, Profitgier und Stärke.“
Elisabeth lächelt. Maria ist noch jung. Mädchen ihres Alters dürfen naiv und idealistisch sein, findet sie.
„Dass zwei Schwangere stundenlang auf den Bus warten müssen, nur weil irgendwelche Typen die Öffis kaputtgespart haben, wird es dann jedenfalls nicht mehr geben!“, sagt Maria und stemmt die Hände in die Hüften. „Und bis es so weit ist, dass unsere Kinder sich darum kümmern können, werde ich einfach selbst aktiv“, sinniert sie und wirbelt zu Elisabeth herum. „Ab sofort kämpfe ich für mehr Liebe in der Welt“, strahlt sie. „Machst du mit?“
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