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Mein Weihnachts-Ich

Ich bin in dem Alter, in dem ich manchmal etwas wehmütig an die Weihnachtstage meiner Kindheit zurückdenke. Sie hatten eine besondere Magie, das Licht bestand aus golden glänzendem Kerzenschein und eine Verheißung lag in der Luft.

Ich erinnere mich aber auch an Melancholie, Anstrengung und Starre.

 

Zum Glück kann ich jetzt selbst entscheiden, wann, wie lange und mit wem ich die Tage verbringen will. Trotzdem hat sich nicht so viel geändert. Weihnachten beginnt mit dem Hören auf die Weihnachtsgeschichte. Ich mag es, gemeinsam am Tisch zu sitzen, zu essen, zu singen und Geschenke auszupacken. Dabei spüre ich noch immer kribbelige Aufregung – doch dieser Tage bin ich mehr an der Reaktion der Beschenkten interessiert, als am eigenen beschenkt werden.

Und es leuchten - so wie ich es mag - echte Kerzen am Weihnachtsbaum. 

 

Trotzdem kommt der Glanz des Festes nicht an das Funkeln der Kindheit heran. Ebenso fehlt das leichte unbeschwerte Gefühl der früheren Jahre. Denn ich bin nun in dem Alter, in dem es mir schwerfällt, kindlich unbeschwert und achtsam zu sein. Heute bleiben Verantwortung, Verpflichtung und Bedrängnis weiter spürbar. 

 

Wie gut, dass da ein Kind in der Krippe liegt und mich erinnert, mir zu erlauben, Kind zu sein, der Verheißung nachzuspüren und mich nach Magie zu sehnen.  

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